Das historische Anlage an der Emme, bestehend aus zwei hintereinander geschalteten Kanalkraftwerken, wurde 2005 von der ADEV erworben und nach der Neukonzessionierung in zwei Schritten vollständig erneuert. Am unteren Kanalkraftwerk Emmenau II direkt vor der Rückgabe in die Emme wurde die alte Francis-Heberturbine (Aebi) von 1948 durch eine Kaplan-Maschine mit direkt angetriebenem permanent-magnetisch erregtem Synchrongenerator ersetzt. Der hydraulisch ungünstige Turbineneinlauf der alten Maschine wurde durch eine Neugestaltung des Oberwassers und einem neuen Maschinenhaus in der Flussböschung entschärft. Erschwerend beim Neubau der Anlage war das begrenzte Platzangebot des Standorts, der – eingezwängt zwischen der Bahnlinie Hasle-Lützelflüh, einer neuen Radwegverbindung, der Emme und der Biglenbach-Mündung – innovative Lösungen verlangte. So wurde der Leerschuss in Form eines Klaviertastenwehrs ausgeführt, was neben einer hohen Betriebssicherheit (funktioniert ohne elektrische oder hydraulische Antriebe) auch eine platzsparende und kostengünstige Lösung darstellt. Es ist das erste Klaviertastenwehr in einer kommerziellen Anwendung in der Schweiz.